Chronik
Wie entwickelte sich die Stadt Ludwigsstadt im Laufe der Jahrhunderte, was geschah im Einzelnen? Das erfahren Sie hier.
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Das 20. Jahrhundert
1996 Das Bayerische Rote Kreuz errichtete in Ludwigsstadt ein modernes Alten- und Pflegeheim.
1994 Da das 1746/49 errichtete Rathaus am Marktplatz zu klein geworden war, zog die Stadtverwaltung in das zum Rathaus umgebaute und sanierte ehemalige Amtsgerichtsgebäude.
1989-1990 Öffnung der Grenze zur DDR und Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten. Ludwigsstadt rückt geographisch wieder in die Mitte Deutschlands. Der Bahnhof Ludwigsstadt hat als "Grenzbahnhof" ausgedient.
1978 Im Zuge der bayerischen Gemeindegebietsreform wurden die selbständigen Gemeinden Ebersdorf, Lauenstein, Lauenhain und Steinbach an der Haide in die Stadt Ludwigsstadt eingegliedert.1971die neue Verbandschule in Ludwigsstadt wurde eingeweiht.
1969 Bau der neuen kath. Heilig-Geist-Kirche. Grundsteinlegung im Juli
1967 Einweihung im Juni 1969.1967 - 1968: Die Gemeinden der späteren Großgemeinde gründeten einen Schulverband.
1967 Die kath. Kuratie Ludwigsstadt wurde zur selbständigen Pfarrei erhoben.
1963 Bau des Aussichtsturms "Thüringer Warte" auf dem Ratzenberg, hoch über Lauenstein. Der Turm wurde als "Schaufenster nach Thüringen" zu einem Anziehungspunkt, der bis zur Wende 1989 über eine Million Besucher sah.
1962 Die Burg Lauenstein ging von der Erbengemeinschaft Messmer an den Freistaat Bayern über.1953 30. September: der bayerische Innenminister Wilhelm Högener verleiht Ludwigsstadt das Stadtrecht. Die Stadterhebungsfeier fand im Frühjahr 1954 statt.
1945 Am Ende des 2. Weltkrieges wurde durch den damaligen amtierenden 2. Bürgermeister die Sprengung der großen Trogenbachbrücke verhindert.
1944 Vom Februar bis Juni befand sich Admiral Wilhelm Canaris auf Burg Lauenstein in "Ehrenhaft" (Hausarrest)
1943 Im November wurde die Burg Lauenstein beschlagnahmt und bis zum Kriegsende von Dienststellen der Abwehr genutzt.
1938 Am 1. April wurde die Gemeinde Ottendorf in die Marktgemeinde Ludwigsstadt eingegliedert.
1936 Auf Burg Lauenstein fand der 42. Deutsche Philatelistentag statt.
1932 In Ludwigsstadt wurde im Rahmen von Notstandsarbeiten das erste Freibad im Landkreis Kronach gebaut.
1929 Ludwigsstadt und der Frankenwald erleben den strengsten Winter des 20. Jahrhunderts.
1924 Großes Eisenbahnunglück in Ludwigsstadt: von der über die Häuser Ludwigsstadts führenden Trogenbachbrücke stürzten die Lokomotive und ein großer Teil der Waggons eines Eilgüterzuges in die unter der Brücke gelegenen Gebäude.
1917 Auf Einladung von Max Weber fanden auf Burg Lauenstein die sogenannten "Lauensteiner Tagungen" statt. Viele Intellektuelle der Zeit trafen sich zu Gesprächen. Teilnehmer waren u.a. Max Weber, Walter von Molo, Ernst Toller und Theodor Heuss.
1914 Nach dem Ausbruch des 1. Weltkrieges wurde in Burg Lauenstein ein Lazarett für Militärpersonen eingerichtet.
1908 Auf dem Gelände des ehemaligen "Unteren Hammers" in Oberneuhüttendorf wurde das erste Elektrizitätswerk errichtet. Noch im selben Jahr wurde Ludwigsstadt, Lauenstein, Ottendorf und Lauenhain mit elektrischer Energie versorgt.
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Das 19. Jahrhundert
1898 Mit der Eröffnung des Burghotel wurde Lauenstein zur "Sommerfrische".
1896 Die verfallende Burg Lauenstein wurde von einem Burgenliebhaber, Dr. Erhard Messmer, erworben, saniert, und so vor dem sicheren Untergang bewahrt.
1895 Die katholische Kirchengemeinde Ludwigsstadt wurde gegründet. Verbunden damit war die Einweihung des im ehemaligen Hammerherrenhaus errichteten Betsaales.
1894 Gründung des katholischen Kirchenbauvereins Ludwigsstadt. Im selben Jahr hatte die katholische Kirchenstiftung Windheim das ehemalige Hammerherrenhaus des "Oberen Hammers zur Errichtung einer katholischen Kuratie erworben.
1885 am 1. Dezember wurde die Lokalbahn von Ludwigsstadt nach Lehesten, die sogen. "Schieferbahn" eröffnet.
1883-1885 Bau der Eisenbahnstrecke von Stockheim nach Eichicht über Frankenwald und Schiefergebirge. Eröffnung am 1. Oktober 1885. Mit der Fertigstellung war die durchgehende Süd- Nord-Verbindung München–Berlin hergestellt.
1881-1883 Ludwigsstadt wurde von drei Großbränden heimgesucht die in der Stadtmitte und in der heutigen Lauensteiner Straße große Schäden anrichteten. Dabei brannte 1881 das letzte Stadttor (Torhaus) Richtung Lauenstein ab.
1862 Gründung der ersten Schiefertafelfabrik in Ludwigsstadt.
1850 Ludwigsstadt erhielt eine eigene Postexpedition.
1837 wurde das "königl. bayer. Landgericht Lauenstein" in "Landgericht Ludwigsstadt" umbenannt.auf königlichen Befehl muß Ludwigstadt künftig mit ss - Ludwigsstadt, geschrieben werden.
1816 Mißernte, Teuerung und Hungersnot.
1815 die Burg Lauenstein wurde von Staats- in Privatbesitz überführt.
1813-14 Rückzug des in Rußland geschlagenen Heeres Napoleons durch unsere Gegend.
1806 Durchzug napoleonischer Truppen vor der Schlacht von Jena - Auerstädt vom 7. bis 12. Oktober.Der amtiertende Landrichter verlegte auf eigene Faust das Landgericht von der Burg Lauenstein ins Ludwigsstädter Rathaus.
1803 am 30. Juni wurde der "Landes- und Grenztauschvertrag" zwischen dem Königreich Preußen und dem Kurfürstentum Bayern unterzeichnet, nach dem das Amt Lauenstein zu Bayern kam. Durch ein kgl. preußisches Patent vom 1. November 1803 wurden alle "Untertanen, Vasallen, Lehensleute, geistliche und weltliche Beamte" ihres Treueides gegenüber ihren König entbunden und an den neuen Lehensherrn überwiesen. Durch ein gleichlautendes bayerisches Patent vom 26. September 1803 wurden die neuen Besitzungen übernommen. Die tatsächliche "Besitzergreifung" zog sich allerdings bis Mitte März 1804 hin.
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Das 18. Jahrhundert
1792 fiel das brandenburgisch-bayreuthische Gebiet nach Abdankung des Markgrafen Alexander an die Krone Preußen unter der Verwaltung des Freiherrn von Hardenberg.
1787 Das Langhaus der Lauensteiner Kirche wurde neu errichtet.
1770-1772 Durch extrem strenge und lange Winter wurde eine große Teuerung und Hungersnot ausgelöst.
1765 Das Eisenhammerwerk Falkenstein wurde gegründet.
1746-1749 Das Ludwigsstädter Rathaus am Markplatz wurde neu errichtet.
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Das 17. Jahrhundert
1665 Auf dem Gelände der stillgelegten Saigerhütte wurde ein neuer Eisenhammer, der spätere "obere Hammer" gegründet.1659Ludwigsstadt wird gestattet wieder einige Märkte abzuhalten.
1633-1634 Das Amt Lauenstein litt unter den Schrecknissen des 30 jährigen Krieges, Truppendurchzügen, Brandschatzungen, Plünderungen und der Pest.
1630-1631 Die seit dem 15 Jahrhundert bestehende Saigerhütte Ludwigsstadt mußte kriegsbedingt ihren Betrieb einstellen.
1622 Rückkauf der Herrschaft und des Schlosses Lauenstein durch Markgraf Christian von Bayreuth. Die Burg wurde Sitz des "Markgräflichen Bayreuthischen Castenamtes Lauenstein".
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Das 16. Jahrhundert
1567 Langenau wurde aus der Pfarrei Lauenstein ausgegliedert und wurde zur selbstständigen Pfarrei erhoben.
1551-54 Umbau, bzw. Neubau der Burg Lauenstein. Christoph von Thüna ließ den schönsten Teil, den sogenannten "Thünaflügel" errichten.
1537 bei der Erbteilung der Söhne Friedrich von Thünas erhielt der noch unmündige Christoph von Thüna die Herrschaft Lauenstein.
1535 starb Friedrich von Thüna als kursächsischer Rat und Freund Martin Luthers ein bekannter Mann seiner Zeit.
1529 in der Au (Trogenbachtal) wurde von Friedrich von Thüna für das Tuchmacherhandwerk eine Walkmühle konzessioniert.
1525 Nach Ostern lehnten sich die Bauern der Herrschaft gegen Friedrich von Thüna auf. Die mehrwöchigen Unruhen verliefen unblutig. Dennoch wurden Geldstrafen verhängt die die arme Bevölkerung sehr hart trafen. Ludwigsstadt verlor seine Privilegien und damit das Stadtrecht.
1514 in einem Testament bestätigt Heinrich von Thüna die Stiftung der Pfarrei Lauenstein die wohl schon einige Jahre zuvor vollzogen worden war.in der Pfarreistiftungsurkunde von Lauenstein wird Tettau erstmals als "das neue Dorf in der Sleyfen)
1513 erhielt die Pfarrei Ludwigsstadt durch Stiftung von Heinrich von Thüna namhafte bedeutenden Grundbesitz.
1512 nach umfangreichen Baumaßnahmen wurde die Pfarrkirche St. Nikolaus in Lauenstein vom Weihbischof des Erzbischofs von Mainz, Paulus von Ascalon, wiedergeweiht.
1506 kaufte Heinrich Thun (später von Thüna) die Herrschaft Lauenstein. Da der Markgraf von Brandenburg seine Zustimmung zu diesen Geschäft verweigerte, blieben die Grafen von Mansfeld Lehensherrn. Die Thünas besaßen die Herrschaft somit als sogenanntes "Afterlehen" (Unterlehen).
1501 verkauft Graf Balthasar von Schwarzburg Lauenstein an Hoyer von Mansfeld.
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Das 15. Jahrhundert
1498 Markgraf Friedrich belehnt Graf Balthasar von Schwarzburg mit Lauenstein.
1487 Der Kupferhammer bei Lauenstein wird erstmals genannt.
1486 Die Saigerhütte unterhalb Ludwigsstadts wird in einem Schutzbrief der Kurfürsten Johann und Friedrich von Sachsen erstmals genannt.
1481 Die Grafen von Schwarzburg verkauften die Herrschaft Lauenstein an den Reichserbküchenmeister Philipp von Seldeneck und Jacob Heimburg.
1480 die Grafen von Schwarzburg waren wieder im Besitz der Herrschaft Lauenstein.
1462 nach der Saigerhütte Schleusigen
1461 wurde in Gräfenthal durch die Familie Buchner die zweitälteste Saigerhütte im Thüringer Wald errichtet..
1457 Die Grafen von Schwarzburg verpfändeten die Herrschaft an einen Conrad von Mosin und bestätigen 1470 dessen Söhnen diese nochmals.
1438 kauften die Grafen von Schwarzburg die Herrschaft Lauenstein von den Grafen von Gleichen und wurden vom Markgrafen von Brandenburg damit beliehen. Bis 1457 behielten sie die Herrschaft in direktem Besitz.
1427 Graf Wilhelm von Orlamünde verkauft die Herrschaft Lauenstein an den Markgrafen Friedrich von Brandenburg und Burggrafen von Nürnberg über. Er empfängt die Herrschaft wieder als Lehen.
1417 Steinbach a. d. Haide wurde erstmals in einer Urkunde der Grafen von Schwarzburg genannt.1412Ebersdorf und Ottendorf wurden in der Stadterhebungsurkunde Gräfenthals erstmals genannt.Ludwigsstadt, Lauenstein, und Ebersdorf und Ottendorf wird von Graf Sigmund von Orlamünde das Braurecht verliehen.
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Das 14. Jahrhundert
1381 in Lauenstein wurde erstmals eine Kirche beurkundet.
1377 Verleihung der Marktrechte an Ludwigsdorf durch den Grafen Otto X von Orlamünde, Herrn zu Lauenstein.
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Das 13. Jahrhundert
1290 nach einer nicht belegbaren Überlieferung soll die Burg Lauenstein auf Befehl Rudolfs von Habsburg von den Erfurtern zerstört worden sein.
1269 erste urkundliche Erwähnung Ludwigsstadts. Ludwigsstadt wurde erstmals am 24. Juni 1269 urkundlich als "Ludewichsdorf" erwähnt. Die in lateinischer Sprache verfasste Urkunde belegt unter anderem auch, dass ein Vogt "Ludwig, Vogt von Ludewichsdorf" seinen Sitz hier hatte. Historiker vermuten, dass der Ort seinen Namen eben diesen Vogt "Ludwig" verdankt; sicher ist dies aber nicht.
1260 Langenstädter Schiedsspruch: Die Grafen von Orlamünde erbten nach dem Aussterben der Herzöge v. Meran (1248) einen Teil von deren fränkischen Besitzungen (z. B. Kulmbach) Die Herrschaft Lauenstein der Herren von Könitz hatten die Grafen von Orlamünde sie kurz zuvor - möglicherweise gewaltsam - in ihren Besitz gebracht.
1222 Der Name Lauenstein wurde erstmals urkundlich als "Lewinsteine" genannt. Heinrich von Lauenstein verzichtet auf sein Vogteirecht in den Dörfern Windheim, Kehlbach, Buchbach, Steinbach, Ebersbach (Wüstung bei Steinbach am Wald) und Hirschfeld.
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Das 11. Jahrhundert
1071 Gründung des Benediktinerklosters Saalfeld durch Erzbischof Anno von Köln, der 1056 das Land Orla von der Königin Richeza von Polen geschenkt erhielt. Nach der Gründung des Klosters beginnende Rodung und Besiedlung des Schiefergebirges. In wenigen Jahrzehnten entstanden Ende des 11., Anfang des 12. Jahrhunderts die meisten Ortschaften der späteren Herrschaft Lauenstein.