Von Anfang 1923 bis zum 12. Mai 1924 fanden wiederum Brückenarbeiten statt. Man tauschte die drei Teile der eisernen Kastenkonstruktion gegen sogenannte Fischbauchträger aus. Während dieser Umbauarbeiten war nur ein eingleisiger Verkehr möglich. Dabei kam es am 18. Februar 1924 zu einem schweren Unglück. Wegen eines technischen Defektes an der Luftdruckbremse fuhr ein Eilgüterzug zu schnell in die vor der Brücke befindliche Bauweiche ein. Von dem aus insgesamt 27 Wagen bestehenden Zug stürzten 21 davon zusammen mit der Lokomotive von der Brücke und fingen Feuer.
Trogenbachviadukt
Der Bau der Eisenbahnbrücke begann im Jahre 1883 und zog sich bis zum Frühsommer 1885 hin. Der Brückenbau entstand unter der Leitung des Königlich Bayerischen Sectionsingenieurs Weikard von der Eisenbahnbausection Ludwigsstadt.
Für die Planung zeichneten sich die Ingenieure Schrenk (Mauerwerk) und Freitag (Eisenkonstruktion) verantwortlich. Die Bauausführung selbst lag in den Händen der Ingenieure Kalkbrenner, Stein, Mangold und Ritter.
Das Bauwerk ist insgesamt 200 m lang, wobei auf die drei Teile der eisernen Kastenkonstruktion 96 m entfallen. Die größte Höhe beträgt 26 m. Das Mauerwerk der Brücke besitzt einen Gesamtrauminhalt von 5330 cbm. Das Gesamtgewicht der Eisenkonstruktion beträgt ca. 377 Tonnen.
Die Brücke wurde für den doppelgleisigen Verkehr ausgebaut, jedoch verlegte man vorerst nur ein Gleis. Der Einbau des zweiten Gleises erfolgte bis zum 22. November 1890.
Das Brückenbauwerk liegt im Streckenabschnitt Lichtenfels-Kronach-Ludwigsstadt-Saalfeld der Eisenbahnhauptlinie München-Nürnberg-Halle/Leipzig-Berlin. Die Aufnahme des durchgehenden Verkehrs erfolgte am 01. Oktober 1885. Die Gesamtbaukosten der Trogenbachbrücke schlugen mit 309 000 Mark zu Buche (Stand 1885).
Im Herbst des Jahres 1935 kam es zu erneuten Bauarbeiten an der Trogenbachbrücke. Für die bevorstehende Streckenelektrifizierung mussten die gemauerten Tragpfeiler der Eisenbahnkonstruktion mit einer Betonummantelung verstärkt werden. Weitere Sanierungsarbeiten bzw. Konservierungsmaßnahmen führte die Deutsche Bundesbahn in den Jahren 1955/56 an den gemauerten Gewölbebogen und im Jahr 1967 an der Eisenkonstruktion durch.