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© Siegfried Scheidig

Steinbach an der Haide

Der Ort wurde im Zuge der Rodung und Besiedlung des Schiefergebirges durch das Benediktinerkloster Saalfeld im 12. Jahrh. gegründet. Er gehörte wohl schon ursprünglich zur Herrschaft Lauenstein, war aber lange Zeit an das Kloster Saalfeld verpfändet. Erst 1512 löste Heinrich von Thüna das Pfand wieder ein und brachte Steinbach damit wieder dauerhaft zur Herrschaft Lauenstein.
Jahrzehntelang galt 1481 als das Jahr der ersten urkundlichen Nennung, die 1981 anlässlich der 500 Wiederkehr gebührend gefeiert wurde. Nach der Grenzöffnung 1989 konnten gleich zwei ältere Dokumente, im Staatsarchiv Rudolstadt und im Stadtarchiv Saalfeld aufgefunden werden. 1417 wurde in einer Urkunde der Grafen von Schwarzburg „Steinbach“ – so wie man es heute schreibt – genannt. Ende des 15. und zu Beginn des 16. Jahrhunderts findet man den Ortsnamen häufiger (Sawsteinbach = Sausteinbach) geschrieben.
Ein in Steinbach gelegenes Rittergut zu dem der Gutshof und etwa ein Viertel des Dorfes gehörte war ursprünglich im Besitz der Herren von Steinbach, die sich nach dem Ort benannt hatten. Ab 1530 kam das Gut in den Besitz derer von Dobeneck. Christoph von Thüna kaufte 1556 das Rittergut und verwandelte es in ein zur Burg Lauenstein gehöriges herrschaftliches Vorwerk.
Es wurde nun von sogen. „Halbbauern“ bewirtschaftet und immer auf drei Jahre verpachtet. 1712 verkaufte es die markgräfliche Kammer in Privathand.
Die 18 Käufer gründeten auf dem Besitz eine Gemeinschaftsschäferei die noch heute als Hofholzgenossenschaft besteht.

Steinbach an der Haide teilt seit Beginn des 16. Jahrhunderts die Geschicke der Herrschaft und des Amtes Lauenstein.

Interessant ist, dass Steinbach kirchlich nicht zur Kirchenverwaltung der Herrschaft und des Amtes Lauenstein gehörte. Bis zur Einführung der Reformation in Probstzella 1527 war es dieser Pfarrei angegliedert. Nach der Loslösung von Probstzella kam Steinbach 1532 als Filialdorf zur neugegründeten (ausländischen) Pfarrei Großgeschwenda. Der jeweils neuinstallierte Pfarrer von Großgeschwenda musste in Steinbach vor den Amtspersonen des Amtes Lauenstein eine Probepredigt halten. Damit drangen sowohl die Ritter  von Thüna, wie später auch die Markgrafen von Brandenburg Bayreuth auf die Wahrung ihrer Hoheitsrechte.
Erst 1829 wurde Steinbach im Königreich Bayern zum selbstständigen Vikariat und 1888 zur Pfarrei erhoben.

1787 hatte Steinach in 35 Häusern 196 Einwohner. Nämlich „38 Männer, 38 Weiber, 91 Kinder und 29 Knechte und Mägde“

Der Ort war zwar landwirtschaftlich geprägt, bezog aber auch lange Zeit Einkünfte aus industriellem Gewerbe.
Zu Steinbach hörte der 1765 gegründete Eisenhammer Falkenstein, der nach seiner Einstellung 1875 in eine Brauerei und einen weithin bekannten Gastronomiebetrieb umgewandelt wurde. Daneben bestand im 19. und zu Beginn des 20. Jahrh. eine Ziegelei, eine Schiefertafelfabrik, eine Mahlmühle und ein kurzzeitig florierender Schieferbergbau.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrh. und im 20. Jahrhundert machten sich die Steinbacher Bauern einen Namen mit ihrer sehr erfolgreichen Viehzucht.

Zur Gemeinde Steinbach an der Haide gehören: Der Ort Steinbach, Falkenstein, Steinbachsgrund und die Steinbachsmühle.

In der Neuzeit hat sich der Ortsteil als zweimaliges „Goldenes Dorf“ einen Namen gemacht. 1967 und 1975 wurde der Ort bayerischer Landessieger und anschließend Bundessieger im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“. 
Nach dem Sieg 2009 auf Landesebene konnte Steinbach im Bundeswettbewerb 2010 eine Silbermedaille gewinnen.
Somit ist Steinbach an der Haide das bundesweit erfolgreichste Dorf in diesen Wettbewerb.
Seit 1831 ist der Ortsname mit dem Zusatz (an der Haide) belegt.
Heute hat Steinbach an der Haide 170 Einwohner.


Sehenswürdigkeiten:
Evang. luth. Pfarrkirche St. Elisabeth
Die romanische Kirche in der Mitte des Angerdorfes wurde wohl schon mit der Gründung des Ortes um 1200 errichtet. 
nach einer Beschreibung von 1588 war sie ursprünglich Johannes dem Täufer geweiht, erhielt aber später ein zweites Patrozinium, dass der Hl. Elisabeth, welches sich schließlich auch durchsetzte.
Im 30jährigen Krieg – 1634 - hatten sie plündernde Kronacher stark beschädigt. 1636 - 1639 wurde sie wiederhergestellt und hat, sieht man von Veränderungen der Innenausstattung ab, die Zeiten bis heute nahezu unverändert überdauert.
Die kleine Dorfkirche kann mit einer kunsthistorischen Besonderheit aufwarten. Bei Renovierungsarbeiten hatte man 1964 spätmittelalterliche Wandmalereien aus der Zeit um 1400 freigelegt und konserviert.
Unter anderem sieht man an der linken Chorwand eine Darstellung der Burg Lauenstein aus der Zeit des 15. Jahrhunderts. Bei der Stifterfigur an der rechten Seitenwand des Chores handelt es sich um den Gründer des Klosters Saalfeld, Erzbischof Anno von Köln. Weitere biblische Szenen befinden sich an der Ostwand des Chores und an der linken Ostwand des Langhauses.

Taufstein (1655), (eigentlich aus Holz) Kanzel (1693) und Altar (Anfang 18. Jahrh.) sind weitgehend (in ihrer ursprünglichen Fassung wiederhergestellt) erhalten geblieben.


Der Pflanzgarten
Steinbach an der Haide erhält durch den sogen. Pflanzgarten in der Mitte des Dorfes eine besondere Prägung. Der große Garten auf dem “Anger“ wurde bereits in der 1. Hälfte des 16. Jahrhunderts erwähnt (1533). Es diente ursprünglich der Aussaat und aufziehen von Krautpflanzen, die man im Frühjahr in weitem Umkreis, bis nach Thüringen hinein, verkaufte. Die Steinbacher haben deshalb auch im Volksmund den Namen „Krautstemicher“. Dieses „Pflanzbeet”, wie es die Bewohner nennen, ist ein wichtiger Kommunikationsort für die Bevölkerung und ein Schmuckstück des Dorfes. An diesem Gemeinschaftsgarten ist vielen Anwesen ein ausgemarkter Anteil zugewiesen.
(1853 waren es 26 einem Anwesen zugewiesene Parzellen).

Interessant ist, daß Steinbach kirchlich nicht zur Kirchenverwaltung der Herrschaft und des Amtes Lauenstein gehörte. Bis zur Einführung der Reformation in Probstzella 1527 war es dieser Pfarrei angegliedert. Nach der Loslösung von Probstzella kam Steinbach als Filialdorf zur neugegründeten Pfarrei Großgeschwenda. Der jeweils neuinstallierte Pfarrer mußte in Steinbach vor den Amtspersonen des Amtes Lauenstein eine Probepredigt halten.

Hier geht es zu weiteren Informationen über Steinbach an der Haide, dem „Goldenen Dorf".

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