Ein Mantel für die Burg
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Als im Jahr 915 König Konrad von Franken das feindliche Volk der Sorben besiegt hatte, wollte er die Nordgrenze seines Reiches durch den Bau einer Burg sichern. Auf dem Gipfel des Schwarzberges, am rechten Ufer der Loquitz, sollte sie errichtet werden. Doch alles, was die besiegten Sorben am Tag aufrichten mussten, stürzte nachts wieder ein.
Bald erzählte man sich, dass dies ein Werk des Teufels sei. Mit allen Mitteln versuchte nun der König den unheilvollen Mächten der Finsternis entgegenzuarbeiten.
In der Nacht wurden zahlreiche und starke Wachen rings um den Berg verteilt, mächtige Feuer wurden entzündet, so dass die ganze Gegend taghell erleuchtet war.
Als jedoch die Mitternachtsstunde herannahte, da erloschen plötzlich die Feuer, die Wachen sanken in einen tiefen Schlaf und am anderen Morgen fand man das Werk des verflossenen Tages wieder zerstört.
Eines Tages, als der König schon fast am Verzweifeln war, hörte er, dass ein frommer Einsiedler nicht weit in einer Höhle im Wald wohnte, dem von Gott die Fähigkeit verliehen worden war, Dinge vorauszusagen. Dieser riet dem König, er solle an dem Ort, wo der Teufel sein Zerstörungswerk getrieben hatte, seinen Königsmantel zerreißen und aus den Fetzen ein Seil knüpfen. Mit diesem Seil solle er sich gegen Westen wenden und es am anderen Ufer der Loquitz um den Gipfel eines einsamen Berges legen und dort seine Burg aufrichten.
König Konrad tat, wie ihm geheißen und schnell und mächtig wuchs eine Burg empor. Und das Volk nannte die Burg von nun an die Mantelburg.