FrankenwaldSteigla "Finf Hiehner un en Hoahn"
zum Weg
Der Rundweg startet und endet am Rondell am Ortseingang von Steinbach an der Haide. Auf der Wanderung gibt es zahlreiche Zwischenziele zu entdecken: die „Kiefernen Ficht“ auf der „Heyderskuppe“, herrliche Aussicht auf die umliegenden Täler und Höhen des Franken- und Thüringer Waldes, einen ehemaligen Schieferbruch, Fischbachsmühle mit der Confiserie Burg Lauenstein, Blick auf den Fahnenfelsen, romantische Steinbachsmühle, (Gold-)Dorf im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft" und vieles mehr.
-
Wegbeschreibung
Vom Start am Rondell am Ortseingang von Steinbach an der Haide kann man schon das erste Zwischenziel, die Ruhebank an der „Kiefernen Ficht“ auf der „Heyderskuppe“ erkennen. Vom Rondell aus überqueren wir die Ortsstraße und gelangen hinter den Höfen auf dem Wirtschaftsweg am westlichen Dorfrand zum Abzweig zur „Kiefernen Ficht“.
Auf einem Wiesenweg, der zum Pfad wird, geht es in 5 Minuten als Abstecher zu eben dieser sagenumwobenen „Kiefernen Ficht“. Dort kann auf der neu errichteten Sitzgarnitur eine Pause eingelegt und in aller Ruhe die Geschichte zu diesem besonderen, von der Natur erschaffenen Baum studiert werden. Genießen Sie die herrliche Aussicht auf die umliegenden Täler und Höhen des Franken- und Thüringer Waldes.
Wieder zurück auf dem Wirtschaftsweg folgen wir diesem in nördlicher Richtung bis wir auf die Zufahrt zur Skihütte treffen und dort links abbiegen. Wir folgen dem Wirtschaftsweg. Wenn dieser in einen Forstweg übergeht geht es kurz danach rechts ab und wir verlieren ein paar Höhenmeter. Wir erreichen einen geteerten Wirtschaftsweg und folgen diesem nach links.
An den Ausläufen eines ehemaligen Schieferbruches, der in historischen Karten auch als Schießstand deklariert war, gehen wir vorbei. Rechterhand gibt es einen Unterstand mit Sitzgelegenheit, an dem auch eine kleine Pause eingelegt werden kann. Kurz darauf biegen wir vom Forstweg rechts ab und gelangen durch das Tal des Fischbachs zur weithin bekannten Fischbachsmühle, die die Confiserie Burg Lauenstein beherbergt, wo handgefertigte Pralinen hergestellt, verkauft oder Kaffee und Kuchen nach einer Einkehr rufen.
Der Weg führt nun von der Fischbachsmühle ein paar Meter auf der Teerstraße in nördlicher Richtung zum Abzweig eines Forstweges der ansteigend auf den Höhenzug der „Rödern“ führt. Hier eröffnet sich dem Wanderer ein herrlicher Blick auf den Fahnenfelsen der gegenüberliegenden Talseite. Oberhalb des historischen Falkensteins schwenkt der Weg in Richtung Steinbachsgrund. Die Verbindungsstraße vom Falkenstein nach Steinbach an der Haide wird gequert und man sieht den Forellenhof im Steinbachsgrund vor sich. Auf Vorbestellung gibt es hier leckere Forellen aus eigener Zucht. Am Gebäude links vorbei überqueren wir den Steinbach, der zu Zeiten des Eisernen Vorhangs den Grenzverlauf zwischen den beiden deutschen Staaten markierte. Wir halten uns rechts immer am Steinbach entlang, erreichen wir auf dem schattig romantischen Weg die Steinbachsmühle. Dieses denkmalgeschützte Anwesen erstrahlt wieder in neuem Glanz und wurde im Jahr 2022 mit dem Denkmalpreis des Bezirks Oberfranken ausgezeichnet. Inzwischen ist es an diesem idyllischen Ort sogar möglich, zu übernachten. Das Anwesen wurde liebevoll saniert und ist für Erholungssuchende, die Ruhe und Natur genießen wollen, genau das richtige. Der Weg führt durch den Hof und dann nach rechts. Nach ca. 50 m halten wir uns links ansteigend auf einem Forstweg nach Steinbach an der Haide, dem bis dato erfolgreichsten (Gold-)Dorf im Bundeswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Am Gasthaus „Buschens“ direkt neben dem zentralen Pflanzgarten führt der Weg auf der Ortsstraße aufwärts zum südlichen Ortseingang zum Ausgangspunkt am Rondell.
-
Kieferne Ficht
Ein außergewöhnliches Naturdenkmal bei Steinbach an der Haide
Diese recht karge Anhöhe (613,7 m über NN) wird im Volksmund "Heäderchkupp" bezeichnet.
Sie bietet eine herrliche Aussicht auf Steinbach an der Haide im Osten, über das Fischbachtal Richtung Thünahof und Ludwigsstadt bis zum Kamm der Rennsteighöhen im Süden, über die bewegte Landschaft des Schiefergebirges Richtung Burg Lauenstein und Thüringer Warte im Westen.Ein besonders eindrucksvoller Blick bietet sich auf Probst-zella im Loquitztal, das Thüringer Schiefergebirge bis zur Saalfelder Höhe im Norden und auf die Hochfläche der "Steinernen Heide" um Großgeschwenda und Lichtentanne, von der der Namenszusatz "an der Haide" für Steinbach abgeleitet ist.
Auf dem langgestreckten Rücken dieser aussichtsreichen Bergkuppe befindet sich ein unter Naturschutz stehendes Birkenwäldchen, an dessen östlichem Rand die sogenannte "Kieferne Ficht" stand. Den Frühjahrsstürmen des Jahres 2003 fallen Ende April die Überreste dieses Naturdenkmals zum Opfer. In dem Baumgerippe war schon seit vielen Jahrzehnten kein Leben mehr. Ein seiner Rinde entblößter, silberglänzender Stamm, der noch zwei starke Äste in Y-Form in den Himmel reckt, war ein weithin sichtbares Wahrzeichen.
Wie kam nun dieser markante Baum zu seinem Namen "Kieferne Ficht"?
Die Erklärung ist recht einfach. Irgendwann findet in einer Astgabel oder in der Wunde eines abgebrochenen Astes, in der sich Laub, Staub usw. ablagern, ein Fichtensamen genügend Nährstoffe, um sich zu einem Baum auf dem Baum zu entwickeln. Ein Vorgang, den man in der Natur öfters beobachten kann. Die Fichte überlebt sicherlich nicht lange. Als sie größer wird, stirbt sie wieder ab. Die Laune der Natur hat dem Baum aber sehr schnell im Volksmund seinen eigentümlichen Namen gegeben, der sich bis heute erhalten hat.Das Foto aus der zweiten Hälfte der 1930er Jahre zeigt eine Gruppe Mädchen vor dem markanten Baum. Das zweite Foto (farbig) zeigt das Naturdenkmal bereits komplett leblos. Kurz darauf fällt es einem Sturm zum Opfer.
-
"Steamichsmühle"
Die Steinbachsmühle gehört zu den ältesten Mühlen unserer Region. Sie entsteht wohl schon mit der Gründung des Ortes Steinbach im frühen 13. Jahrhundert. 1487 wird sie erstmals urkundlich genannt.
1558 wird ein Streit wegen Zinszahlungen nach Lichtentanne dahingehend geschlichtet, dass diese künftig nach Lauenstein zu entrichten sind.Eine durch Brandstiftung entstehende Feuersbrunst vernichtet 1687 das gesamte Anwesen. Die Mühle wird wieder aufgebaut. Die Mühle wird durch die Jahrhunderte als Mahlmühle betrieben. Eine einzige Quelle erwähnt um 1700 auch eine Schneidmühle. Ob diese tatsächlich bestand ist unklar.
1868 wird das Mühlenanwesen von Grund auf erneuert. Wohnhaus mit Stall, Mühle und Scheune werden neu errichtet. Seitdem hat sich kaum mehr etwas verändert. Um 1970 wird die noch mit Wasserrad betriebene Mahlmühle eingestellt. Mit dem Wegzug von Hedwig Kluge Ende der 1990er Jahre fällt die Steinbachsmühle in einen Dornröschenschlaf. Durch die behutsame Restaurierung in den vergangenen Jahren ist die unter Denkmalschutz stehende Steinbachsmühle das am ursprünglichsten erhaltene Mühlenanwesen der fränkisch-thüringischen Region.
Hedwig Kluge, die bis Ende der 1990er Jahre hier wohnte, erzählt einer BR-Reporterin von einer Begebenheit hier am Grenzstreifen.
Entlang dieser Grenze sorgten auf DDR-Seite Hunde für die „Grenzsicherheit“. Ab und an kam es vor, dass einer dieser Hunde sich losriss und herumstreunte. Solch ein Ausreißer hat die Bewohner der Steinbachsmühle einige Zeit auf Trab gehalten. Schließlich holte er sich fünf Hühner und einen Hahn ("Finf Hiehner und en Hoahn").Der Hund wurde zum Abschuss freigegeben, dennoch dauerte das einige Wochen, denn wenn der Hund da war, war die Grenzpolizei nicht da und wenn die da war, war der Hund weg...
zum Video
Impressionen vom Weg










