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Eine Streuobstwiese für die Ludwigsstädter Schule (Heike Schülein)

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Eine Gruppe von Grundschulkindern in Outdoorkleidung und ein paar Erwachsene stehen in einer Gruppe und lachen in die Kamera.
©GS Ludwigsstadt Bilder von der Pflanzaktion am Mittwoch vor dem Fest

Eine Streuobstwiese für die Ludwigsstädter Schule (Heike Schülein)     

Wenn es gut läuft, werden bald neben der Grundschule in Ludwigsstadt Äpfel und Birnen zu ernten sein; haben doch die Schülerinnen und Schüler mit tatkräftiger Unterstützung neun Bäume gepflanzt. Der schöne Anlass wurde gebührend gefeiert.

Ludwigsstadt- Traditionell bewirtschaftete Obstwiesen mit großkronigen Bäumen prägten über Jahrhunderte gerade auch in Franken das Bild der Kulturlandschaft. Leider ging diese traditionelle Form des Obstanbaus, die nicht „nur“ schmackhaftes Obst hervorbrachte, sondern zudem auch eine große Bedeutung für den Arten-, Grundwasser-, Klima- und Landschaftsschutz innehatte, in den letzten Jahrzehnten mehr und mehr verloren. Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule „Am Grünen Band“ Ludwigsstadt - einzige „Naturpark-Schule“ im Landkreis Kronach - setzen hiergegen ein Zeichen; legten diese doch selbst eine Streuobstwiese gegenüber dem Schulgebäude an. Apfel- und Birnenbäume bilden nun die Grundpfeiler für einen neuen Lebensraum, um hautnah den Schutz von Umwelt und Artenvielfalt zu vermitteln. Mit der Pflanzung des letzten Baumes, einem musikalischen Bühnen-Programm in der Aula, Spiel- und Bastelstationen in den Klassenzimmern sowie der feierlichen Einweihung des Kleinods wurde gemeinsam das große Ereignis gefeiert.


„Wir möchten den Lehrstoff nicht nur theoretisch vermitteln, sondern unseren Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geben, ihre Umwelt und Natur selbst zu erkunden“, erklärte Rektorin Birgit Hermann. Gerne erinnerte sie sich zurück an die Auszeichnung zur „Naturparkschule“ vor rund einem Jahr, was ebenfalls im Rahmen eines großen Fests gefeiert wurde. Noch mehr als zuvor - die Schule ist bereits seit dem Schuljahr 2011/2012 „Umweltschule in Europa“ - wolle man Natur und Umwelt in den Mittelpunkt stellen, mit den Kindern diesbezüglich Themen erarbeiten und ihnen die Besonderheiten ihrer Heimat näherbringen. Dankenswerterweise bekam die Schule hierfür ein Wiesengrundstück von der Stadt Ludwigsstadt kostenlos zur Verfügung gestellt, auf der man nun - als erstes großes Projekt als „Naturparkschule“ - die Streuobstwiese anlegte.


„Früher waren Streuobstwiesen nichts Besonderes. Obstbäume, wie hingestreut, durften auf vielen Wiesen wachsen, ihre Zweige nach allen Seiten recken, blühen, Früchte bilden und richtig alt werden. Das Obst dieser Bäume wurde aufgesammelt, aufgegessen oder weiterverarbeitet und bereicherte so in den kalten Monaten den Speiseplan. Auch für die tierischen Wiesenbewohner wie Schafe oder Ziegen, die zwischen den Bäumen weideten, blieb dabei noch etwas übrig“, erzählte sie. Leider hätten jedoch die Menschen viele dieser Wiesen für meist landwirtschaftliche Zwecke nutzbar gemacht. Heimische Obstbäume seien da im Weg gewesen und in unserer modernen, auf Konsum ausgerichteten Welt meist auch gar nicht mehr gefragt. Nebenher wunderten wir uns, warum es immer weniger Wildbienen, Hummeln oder Schmetterlinge gebe. Dass die fleißigen Bestäuber selbst Nahrung finden müssen und in der kalten Jahreszeit auch ein Plätzchen zum Überwintern brauchen, kümmere uns weniger. Zum Glück setze manchenorts wieder ein Umdenken ein. Die Schüler und Schülerinnen in Ludwigsstadt wüssten jedenfalls, warum blühende Streuobstwiesen wichtig seien; hätten sie sich doch damit intensiv auseinandergesetzt.


Nach über einem Jahr Vorbereitung und mit der Hilfe vieler fleißiger Hände Planung waren am Mittwoch vor dem Schulfest neun Obstbäume gepflanzt worden. Die Rektorin dankte allen, die hierzu beigetragen hätten – so Christine Neubauer vom Landschaftspflegeverband, der die Obstbäume sponserte und auch bei deren Pflege in den kommenden Jahren unterstützt, wie auch den Naturpark-Rangern Jan van der Sant und Ines Gareis, die sich schon mit vielen guten Ideen für das laufende Schuljahr einbrachten. Gerd Baumann dankte sie für seinen Expertenrat ebenso wie dem 1. Vorsitzenden des örtlichen Obst- und Gartenbauvereins Karl-Heinz Kirsch. Sehr dankbar zeigte sie sich der Stadt Ludwigsstadt mit Bürgermeister Timo Ehrhardt für die Zurverfügungstellung des Grundstücks. Die Pflanzung des letzten Obstbaumes erfolgte nunmehr im feierlichen Rahmen eines bunten Herbstfests mit einem musikalischen Programm, Gedichten, Rhythmicals, kleinen Tanzeinlagen sowie abwechslungsreichen Stationen für Groß und Klein. So wurden Äpfel zu Saft gepresst, Kräuter mit Salz oder Zucker vermengt, heimisches Obst blind verkostet und auch regionale Materialien mit den blanken Füßen betastet. Für die Kinder gab es Cappy mit dem Aufdruck Naturparkschule, die ihnen der Ranger Jan van der Sant überreichte. Ein Höhepunkt war das Steigenlassen von Luftballons. Jeder Schüler hatte zuvor einen Wunsch für die Obstbäumchen formuliert, welcher gen Himmel steigen durfte.
Beeindruckt vom großen Engagement der Schule wie auch vom tollen Einweihungsfest zeigte sich Schulamtsdirektorin Kerstin Zapf. „Man kann so viel Werbung für Umweltaktionen, Nachhaltigkeit und gesunde Ernährung machen, wie man will; wenn es an der Schule nicht gelebt und nachhaltig verfolgt wird, dann hat das keinen Sinn“, zeigte sie sich sicher. Es sei sehr schön, dass die Schule die Auszeichnung, die sie im letzten Jahr erhalten habe, so umsetze, lebe und verinnerliche.


Auch kulinarisch war an dem Tag einiges geboten. Viele Eltern bereiteten einen Beitrag für ein leckeres Buffet vor. Der Elternbeirat unterstützte wieder einmal tatkräftig. Der Obst- und Gartenbauverein Ludwigsstadt spendierte jedem Kind ein Getränk.

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